magische Kraftpflanze, Frauenheilmittel und Geburtskraut
Der Beifuss wurde einst als „die Mutter aller Pflanzen“ verehrt und wird seit der Antike als Heilpflanze hoch gelobt. Unsere Vorfahren verehrten den Beifuss als Geschenk der Göttin. Diese Pflanze war der Göttin Artemis zugeordnet. Artemis, die große Muttergöttin, und Schutzherrin der Kräuterkundigen wurde um Hilfe bei Geburten angerufen und war auch hilfreich bei allen Frauenkrankheiten. Zudem ist er eine der wichtigsten Geburtspflanzen und wird auch zum Einleiten des Geburtsvorganges verwendet. Der Beifuss wurde auch Schoßwurz genannt, denn die Frauen banden ihn sich zur Geburt um den Schoß, um die Wehentätigkeit anzuregen.
Im alten Ägypten soll der Beifuss ein Kraut der Göttin Isis gewesen sein und ihre Priesterinnen trugen bei den Umzügen Beifusspflanzen in den Händen. Hebammen, Kräuterfrauen und Ärzte brauchten diese Pflanzen zum Heilen.
Bei den Kelten galt der Beifuss als magische Kraftpflanze – er war die Mugwurz und später die Machtwurz. Selbst die Götter bedienten sich seiner Kraft. Thor, der germanische Donnergott besaß den Zaubergürtel Megingjardr – ein Gürtel aus Beifuss, mit dem er seine Kraft verdoppeln konnte. Wer immer sich stärken wollte, brauchte nur einen Gürtel aus Beifuss zu tragen, aber dies ging nicht an jedem x-beliebigen Tag – dieser Gürtel musste am kräftigsten Tag des Jahres, am Tag der Sommersonnenwende geflochten werden. Das Sonnwendfest war der wichtigste Tag des Jahres, der Tag an dem die Sonne, das lebensspendende Licht seine größte Kraft hat. Der Beifuss war eines der Sonnwendkräuter, aus dessen Wurzeln oder Zweigen man Sonnwendgürtel flocht. Am Ende des Festes warf man ihn ins Feuer und mit ihm alles Schlechte, das man loswerden wollte. Man konnte den Gürtel auch nach dem Fest behalten und ihn als Schutz unds Stärkung tragen, damit räuchern, oder in den Stall hängen. Die Wurzel konnte als Amulett getragen, Kraft verleihen und Gesundheit schenken. In früheren Zeiten wurden die Wurzeln um den Hals getragen, um Krankheiten, die von Dämonen erzeugt wurden, zu heilen (Epilepsie).
Das ganze Mittelalter hindurch bis in die Neuzeit verwendeten Heilkundige den Beifuss ausschließlich als Frauenheilmittel. Der Beifuss wurde verwendet, um die Fruchtbarkeit zu stärken, die Geburt zu erleichtern, die Nachgeburt zu fördern, Schmerzen der Menstruation zu beheben und ihre Unregelmäßigkeiten auszugleichen.
Der Beifuss ist auch im Kräuterbüschl, das zu Maria Himmelfahrt der Maria zur Segnung dargebracht wird. Ein alter Brauch besagt, das der Beifuss nur im Zeichen der Jungfrau gesammelt werden soll. Zu Maria Himmelfahrt wurden die Ställe mit Beifuss geräuchert, um das Vieh vor Krankheit zu schützen.
Beifuss wurde seit jeher zur Erweiterung des Bewusstseins genutzt. Als Schwellenpflanze ermöglicht er zudem den Übertritt in die Andere Welt. Seine Kraft behütet und begleitet auf der anderen Seite, bietet Schutz und verhilft dabei, wieder zurück zu kommen und im eigenen Körper zu landen. Er wird daher als wirksames schamanisches Kraut herangezogen, kann aber ebenfalls bei Geburt und Tod verwendet werden, um die jeweilige Seele bei ihrer Reise über die Schwelle zu begleiten.
Der Beifuss wird als Pflanze mit besonders viel Wärme beschrieben, es heißt : seine Qualität ist warm und trocken, er hat die Kraft zu erwärmen. Wird speziell auch bei Unterkühlung und Verkrampfung empfohlen.
Der Beifuss wird von Wanderern ans Bein gebunden, oder in die Schuhe gelegt. Nach einem anstrengendem Tag auf den Beinen, wurden Beifuss Fußbäder genommen.
Anwendung :
Beifuß darf nicht bei akut fieberhaften Erkrankungen verwendet werden und sollte auch in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht innerlich verabreicht werden. – die Pflanze wurde früher zur Abtreibung verwendet.
Bei schmerzhafter Regel , Blasenkatarrh:
3x1 Tasse Tee täglich und Fußbäder
bei chronischer Eierstockentzündung und schwacher Funktion der Eierstöcke :
jeden Abend vor dem Schlafengehen Beifuss-Fußbad
Beifuss regt Wehentätigkeit an und wurde von den Hebammen vor der Geburt als Tee verabreicht, außerdem Fördert er den Abgang der Nachgeburt und wurde der Mutter zur Anregung der Nachgeburtswehen, nach der Geburt verabreicht.
Beifuss – Fußbad
3l Wasser mit ca 2 Handvoll Beifusskraut getrocknet od. frisch kalt ansetzen und dann 5 Min. im geschlossenen Topf kochen lassen – abseihen und dann für ein Fußbad mit restlichem Wasser auffüllen.
Heisse Beifussbäder : bei Unterleibsstörungen, Verkrampfungen, kalten Füßen, Kopfschmerzen
Kalte Beifussbäder : bei müden, geschwollenen Füßen
Beifusskissen:
Getrocknetes Beifusskraut wird in Kissen gefüllt, das beruhigt die Nerven und fördert den Schlaf. Für Kinder gibt man 1/3 der Menge Kamillenblüten dazu.
Als Gewürz verwendet, stärkt Beifuss den Magen und hilft bei Blähungen – er ist verdauungs-fördernd und appetitanregend ; 10 Trofen vor dem Essen einnehmen.
Wirkung beim Räuchern– der warme Duft wirkt einhüllend und sehr erwärmend, er gibt Energie und stärkt die Lebenskraft und wird verwendet für :
· Schutz- und Reinigungsräucherung
· Ideales Kraut für Übergangsrituale aller Art
· Beifuss kann negative Spannungen (Bsp. In Computerräumen) abbauen
· Stärkt die Intuition und das Weibliche
· Unterstützt Veränderungen im Leben und das Loslassen
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